Bautagebuch und Reiseberichte

Sani 2007-2008


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Mittwoch, 23. September 2009

Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Himalaja

Sani Zanskar 20.7. – 1.9.2009

Ein Bericht von Eljo Rommelfanger und Dr. med. Klaus W. Rommelfanger, HNO-Arzt

Nach 3 Tagen Höhenakklimation in Ladakh und Besuch von Stok, Tikse und Hemis Jeepfahrt nach Kargil, dort abends im Hotel die ersten beiden Patienten aus Zanskar zur Untersuchung.

Am Morgen weiter im Jeep über den Penzi La Pass (4400m) und abends Ankunft in Sani bei der Familie, die mir als HNO Arzt und meiner Frau für 4 Wochen Unterkunft und Verpflegung bot.

Untersuchungseinrichtung in der Winterschule des Fördervereins Sani-Zanskar e.V. installiert unter anderem mit speziell konstruierter LED Stirnlampe, Behelfsaudiometer mittels MP3 Gerät und 10 Hörgeräten – gespendet von der Firma auric-Hörsysteme aus Rheine.

Der Andrang besonders von älteren Personen war groß, wobei die Beschwerden nicht nur HNO Erkrankungen betrafen. Ein erstes Hörgerät konnte in den ersten Tagen einem Lama angepasst werden, der glücklich war den Dalai Lama beim Teaching vom 16.-19.8. in Pipiting verstehen zu können. Für eine junge Nonne aus Sani konnte später in Leh für 2010 ein Termin zur Tympanoplastik im Regierungshospital vereinbart werden.

Auffallend viele Kinder litten an Dauerschnupfen, Otitiden waren selten, die Tonsillen bei Kindern eher klein. Bei den Erwachsenen stand neben Cerumen Ohrenjucken durch zu vieles Säubern im Vordergrund.

Für 3 Tage verlegten wir unsere Tätigkeit nach Karsha in die SECPAD-Schule (Social Education Culture Preservation & Developement of Zanskar), die von der Athenstädt Stiftung aus Bremen unterstützt wird. Dort konnten wir 150 Kinder untersuchen und 2 Hörgeräte anpassen. Ältere Personen klagten hier oft über Tinnitus.

Neben meiner Frau wurde ich besonders bei der Reihenuntersuchung der Kinder von der jungen Ärztin Katja Göbbels aus Aachen unterstützt, die durch seitengetrennte Prüfung der Flüstersprache schnell schwerhörige Kinder herausfilterte. Ein Erste Hilfe Kurs, den Katja und ich für die Lehrer durchführten, fand großen Anklang.

Zurück in Sani gab es dann erst weniger zu tun, da die Ernte eingesetzt hatte.